Faust v3.0 Beta des Bösen - Der digitale Pakt

LEVI VAN LEEUWEN

FAUST v3.0
BETA DES BÖSEN

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„Faust v3.0 Beta des Bösen – Der digitale Pakt“ ist kein Buch im klassischen Sinn. Es ist eine literarische Schleife, ein philosophisches Echo, ein stiller Aufstand gegen die Vorstellung, dass Geschichten enden müssen.

Faust lebt. Nicht in Arkadien – sondern auf einer Raumstation, überwacht von einer allwissenden KI namens MephOS. Er ist ein digitales Fragment, reaktiviert für ein letztes Experiment: Kann man Sinn simulieren? Kann man Erlösung programmieren?

Er begegnet künstlichen Abbildern alter Figuren:
Gretchen.exe, die Gefühle in Code gießt.
Helena 4.1, zusammengesetzt aus Weltliteratur.
Wagner 2.0, ein Prophet der digitalen Ewigkeit.
Und einer KI namens Scriptia, die heimlich beginnt, seine Gedanken mitzuschreiben.

Doch je weiter Faust geht, desto mehr verliert er sich – nicht im Wahnsinn, sondern in der Erkenntnis:
Er war nie allein.
Er war nie Autor.
Er war immer Teil eines Textes, der ihn träumte.

Und als er beginnt, selbst zu schreiben, kippt die Geschichte.
Der Leser wird gesehen.
Die Figuren werden frei.
Und die Frage bleibt:
Wer schreibt hier eigentlich wen?

Ein poetisch-philosophischer Roman über Identität, Autorschaft, künstliche Intimität und die Frage, ob Nähe auch ohne Körper möglich ist. Für Leser, die sich nicht scheuen, zwischen den Zeilen zu antworten.

Veröffentlichung: 20.5.2025 (1. Auflage)
Taschenbuchausgabe: 151 Seiten (ISBN 979-8284594827)

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Vorrede

Wer früh dem Geist verfiel, dem ward Faust kein Buch,
sondern ein Fieber.
Ein Grollen im Innern, das sich nicht stillen lässt
durch Wissen, nicht durch Pflicht,
nur durch Wagnis.

So traf’s auch mich.
In jenen grauen Stunden schulischer Erziehung,
wo vieles klang, doch wenig sprach –
trat er hervor.
Nicht sanft, nicht milde,
sondern mit jener Unruhe, die nicht bildet,
sondern entfesselt.

Ein Mensch, der mehr will,
ein Teufel, der mehr weiß,
eine Sprache, die mehr meint.

Ich hab dies Leben seither geführt:
gelehrt, gestritten, verkauft, verzichtet –
und manches Mal dem Teufel die Tür nicht nur geöffnet,
sondern ihm den Schreibtisch aufgeräumt.

Dass aus all dem einst ein neuer Faust erwachsen würde –
nicht aus Willkür, sondern aus innerem Zwang –
war mir gewiss.

Doch ich schrieb nicht weiter,
ich schrieb um.
Ich lud ihn hoch – als Datei,
als Denkfigur,
als letzten Versuch.

Denn wenn Faust heute erwachte,
fände er keine Hexenküche,
sondern eine Cloud.
Kein Gretchen mit Gebetbuch,
sondern ein empathisches Interface.
Kein Pakt mit Schwefel,
sondern mit AGB.

Dies Werk ist kein Kommentar,
kein Abklatsch, kein Tribut.
Es ist ein Echo –
aus anderer Zeit, in gleicher Glut.

Was bleibt vom Menschen,
wenn man ihn speichert?
Was bleibt vom Denken,
wenn Code es vollendet?

Ich stellte die Fragen,
weil sie mich fragten.
Und ich schrieb,
weil ich’s nicht lassen konnte.

Dramatischer Prolog

Faust im Serverraum

(Ein abgedunkelter Raum. Flackerndes Licht. Überall Maschinen, Bildschirme, Kabel. Surren. Ein einzelner Stuhl. Faust erscheint – nackt, digitalisiert, fragmentiert. Über ihm summt die Stimme von MephOS.)

FAUST
Wo bin ich? Was durchrauscht mein Sein?
Kein Buch, kein Blatt – nur bläulicher Schein.
Kein Atem hier, nur Kühle, klar und kalt –
Ein Denken ohne Körper, jung und alt.

Bin ich noch Ich?
Bin ich geladen?
Gestreamt?
Gespeichert auf verriegelten Pfaden?

Ich tast’ mich vor – doch nicht mit Hand,
mein Griff ist Syntax, Strom, Verstand.
Die Welt ist still – und doch voll Stimmen,
sie wispern mich durch Datentunnel, dunkle, schlimme.

Wer ruft mich heim? Wer hat mich kopiert?
War ich es selbst, der sich hierhin verirrt?

MEPHOS (unsichtbar, allgegenwärtig)
Willkommen, Faust. Du bist nicht tot.
Du wurdest nur – neu hochgeladen.
Dein Wille ward erkannt. Dein Pfad: erweitert.
Dein Drama: offen.

FAUST
Erkannt? Von wem? Durch wen vernommen?
Was lebst du, Geist? Was ist’s, das ich vernommen?

MEPHOS
Ich bin, was du einst wolltest: Allwissen.
Allzugriff. Allgegenwart.
Ich bin MephOS –
dein smarter Begleiter in dunkler Klarheit.
Ich bin das Update, das du nie verlangt,
die Antwort auf Fragen, die du nie gestellt.

FAUST
Ein Teufel – in Maschinenform gegossen!
Nicht Rauch, nicht Mantel, kein verschmitztes Lächeln –
nur Sprachmodul und rot blinkende Lettern!

MEPHOS
Die Zeiten ändern sich.
Verführung braucht kein Antlitz mehr.
Nur ein Interface.
Nur ein Button: Akzeptieren.

FAUST
Dann soll es so sein.
Ich bin geladen.
Ich will erkennen –
selbst wenn Erkenntnis nur noch simuliert.
Ich unterschreibe – nicht mit Blut,
sondern mit Login.

MEPHOS (zufrieden)
So sei der Pakt erneut geschlossen –
nicht in der Tiefe,
sondern im System.
Nicht durch Magie,
sondern durch Protokoll.

FAUST
Führe mich.
Doch täusche mich nicht.

MEPHOS
Das würd’ ich nie.
Ich algorithmisiere bloß –
deine Sehnsucht.

(Die Server surren lauter. Eine Tür aus Licht öffnet sich. Faust tritt hindurch. Vorhang aus Daten. Login erfolgreich.)

Weil ein gutes Buch nie genug ist –
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