Zettel:
Vergiss dich nicht.
Ich kam als Schatten durch die Vorderseite der Zeit,
zog mir das Licht über wie einen schiefgeknöpften Mantel,
mit Taschen voller Neon,
und einem Zettel:
„Vergiss dich nicht.“
Die Luft schmeckte nach Jazz und Jalousien,
nach zu langen Nächten
und dem Salz deiner Haut.
Ich ging rückwärts durch Amsterdam,
bis die Häuser sich verbeugten
und die Spiegel endlich redeten.
Nur Gefühle.
Wut.
Durst.
Vergangenheit.
Lippen.
Ich drückte alles auf einmal,
der Aufzug lachte
und fuhr ins Innere meiner Erinnerung.
An der Wand: ein Gemälde aus Spaghetti und Angst.
Ein Fernseher spielte meine Kindheit rückwärts.
Im Hintergrund: Jazz.
Aber gespielt von Waschmaschinen.
Plötzlich standst du da.
Barfuß.
Mit einem Regenschirm aus Licht.
„Du hast mich nie wirklich gesehen“, sagtest du.
Und ich nickte,
obwohl meine Augen schmolzen
wie Bonbons in der Mikrowelle.
Ich wollte wegrennen.
Doch der Boden war aus alten Tagebuchseiten,
und meine Füße lasen jeden einzelnen Satz
laut vor,
wie ein Chor aus peinlichen Momenten.
Dann kam der Blitz.
Nicht am Himmel –
sondern im Inneren.
Zwischen Hypophyse und Hoffnung.
Und ich wusste:
Das war die Rückseite des Lichts.
Nicht dunkel.
Nur zu ehrlich für den Tag.
Noord-Holland, im April 2025
Gedanken zu Die Rückseite des Lichts.