Metamorphose einer Marionette im Spiegelpalast der Selbstvergottung
sie kam
wie eine these
im kostüm einer erlösung,
sprach: „du bist“,
und meinte: „du wirst mich brauchen.“
björn war kein name,
nur ein echo
in ihrem kanon aus „ich“,
ein schwingender klang,
der ihre göttlichkeit
notierte.
sie sprach in silben
aus champagner und schemen,
fing mit einem „wir“ an
und endete in einem „mich!“.
ihre liebe:
ein labyrinthisches algebra,
bei dem x immer sie war,
und y sein verstand.
sie spiegelte ihm
sein lächeln zurück –
zerschnitten.
ließ ihn fragen:
wer bin ich
ohne ihre antworten?
sie verteilte sich
in jedem raum seines bewusstseins,
wie parfüm,
wie schimmel,
wie gott.
als er „nein“ sagte,
verstand sie „noch nicht genug“.
als er „hilfe“ schrie,
hörte sie: „bewunder mich weiter.“
als er ging,
hinterließ sie ein echo,
das seinen schritt begleitete:
„ich war dein universum –
jetzt bist du nur noch staub
in meiner supernova.“
sie: narziss
mit wlan,
er: echo mit therapie.
und trotzdem:
aus dem wrack
stieg kein held,
nur ein mensch –
endlich.
zitternd,
wach.
erwacht.
Santa Monica Mountains, im August 2021
das Gedicht zu Narzisstische Nebenwirkungen