Decks & Detox
Ich war ein Rockstar.
Ein Thought Leader.
Ein Early Mover mit Deliverable-Drive.
Lean, mean, PowerPoint machine.
Ich pitchte Purpose.
Ich rollte Rollouts.
Ich digitalisierte Change
und changete Digitalisierung.
Agenda? Check.
Alignment? Immer.
Quick Wins? Sofort.
Low Hanging Fruits? Wegoptimiert.
Ich war ein Ninja des Narrativs.
Ein Gladiator der Stakeholder-Love.
Mein Laptop: mein Schwert.
Mein Badge: mein Schild.
Mein Outlook: mein Orakel.
Ich lebte im Flieger,
schlief in Hotelkorridoren,
führte Calls auf Klo-Deckeln
und brainstormte beim Zähneputzen.
Ich war gebucht.
Belächelt.
Bewundert.
Ein Produktivitätsprofil mit
Personality-Slides.
Doch irgendwann war ich selbst das Projekt.
Unklarer Scope.
Keine Deliverables.
Nur Overload.
Der KPI war:
Klarheit pro Sekunde.
Null.
Und dann –
Detox.
Vom Denken.
Vom Delegieren.
Von der Dauerverfügbarkeit.
Ich cancelte Calls,
mied Mandate,
verabschiedete mich
mit einem GIF
aus dem System.
Jetzt baue ich wieder echte Sätze.
Nicht Decks.
Jetzt optimiere ich nicht.
Ich lebe.
Noord-Holland, im Frühjahr 2023
Gedicht zu Berater-Bingo+Consulting-Circus